Resilienz im Fokus: dena-Energiewende-Kongress 2025 zeigt neue Prioritäten

Der dena-Energiewende-Kongress in Berlin markierte nicht nur das 25-jährige Bestehen der Deutschen Energie-Agentur, sondern setzte ein klares Leitmotiv: Resilienz. Das Programm war breit gefächert – von Versorgungssicherheit und digitaler Resilienz über kommunale Wärmeplanung, Gebäudesektor und Innovation bis hin zu neuen Märkten, Emissionshandel und CO₂-Infrastruktur. Der Kongress machte klar: Die Energiewende ist kein reines Klimaprojekt. Sie ist Wirtschaftspolitik, Sicherheitsstrategie und Innovationsmotor. Je resilienter das Energiesystem, desto handlungsfähiger bleiben Gesellschaft, Industrie und Staat.

Planungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität

In seiner Eröffnungsrede betonte Carsten Schneider vom Bundesumweltministerium, dass die Energiewende heute vor allem zwei Dinge liefern muss: Planungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität. Klimaschutz wird nicht zum Risiko für die Wirtschaft – er macht sie belastbarer. Ein wichtiges Signal: Im ersten Halbjahr 2023 lag der Anteil erneuerbarer Energien erstmals über dem von Kohle.

Energiepolitik als Sicherheitsstrategie

Auch Dr. Bernhard Kotsch vom Auswärtigen Amt machte deutlich, dass Energiepolitik längst Außen- und Sicherheitspolitik ist. Internationale Energiepartnerschaften, der Ausbau globaler Lieferbeziehungen und der Schutz kritischer Infrastruktur bestimmen zunehmend den politischen Alltag. Energiepolitik reduziert geopolitische Abhängigkeiten, verhindert Preis- und Versorgungsschocks und schützt Systeme vor physischen und digitalen Angriffen.

Sicherheit neu gedacht

Das Programm zeigte, wie breit „Sicherheit“ heute gedacht werden muss: resiliente Strom- und Wasserstoffnetze, europäische Infrastruktur und grenzüberschreitende Kapazitäten, als auch Cybersicherheit der Energienetze, Energiespeicher und Flexibilität für Industrie und Gebäude sowie Investitions- und Standortbedingungen für Unternehmen. Fazit: Die Energiewende bleibt ein Innovations- und Transformationsprojekt – aber die sicherheitspolitische Ebene rückt spürbar nach vorne. „Keep the lights on“ wird hier nicht nur wirtschaftlich verstanden, sondern sicherheitspolitisch. Je resilienter das Energiesystem, desto handlungsfähiger bleiben Gesellschaft, Industrie und Staat.

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