„Fail or Future: scheitert die Energiewende an der Kommunikation?“ zu Gast beim EEHH
Die Veranstaltung des Erneuerbaren Energien Clusters Hamburg und des Norddeutschen Reallabors zielte darauf ab, Ideen zu entwickeln, wie die Transformation hin zu erneuerbaren Energien besser unterstützt werden kann. Hierbei standen die Themen Technik, Regulatorik und Medienarbeit im Vordergrund. Hanna Naoumis war für cruh21 als Teilnehmerin dabei.
Kontext
Deutschland hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Ausbaugeschwindigkeit erneuerbarer Energien im Vergleich zu 2021 verdreifacht werden. Dies erfordert erhebliche individuelle und kollektive Anstrengungen zur Nachhaltigkeitstransformation. Obwohl Umfragen eine breite Unterstützung der Energiewende anzeigen, zeigt sich in der praktischen Umsetzung oft weniger Begeisterung.
Akzeptanz und Umsetzungsprobleme
In Impulsvorträgen von Fachleuten und in den anschließenden Sessions wurde deutlich, dass die Akzeptanz erneuerbarer Energien entscheidend für den Erfolg der Energiewende ist. Dabei entstehen Akzeptanzprobleme oft durch mangelnde Kommunikation und unzureichende Beteiligung der Bevölkerung an den Planungsprozessen. Konflikte, wie der Neubau von Stromleitungen, zeigen exemplarisch die Herausforderungen: Trotz der Anerkennung der Notwendigkeit solcher Projekte bleibt der Widerstand groß, wenn die Bevölkerung nicht ausreichend einbezogen wird.
Technische und regulatorische Herausforderungen
Neben der Akzeptanz wurden technische und regulatorische Hindernisse thematisiert. Hier wurde betont, dass eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende durch eine gute Planung und transparente Kommunikation unterstützt werden kann. Der „Netzentwicklungsplan 2045“ (NEP) und das Konzept eines „klimaneutralen Netzes“ bis 2045 wurden als entscheidende Elemente vorgestellt, um die Dekarbonisierung voranzutreiben.
Kommunikation als Schlüssel
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Rolle der Kommunikation. Es wurde argumentiert, dass die Energiewende nicht an der Kommunikation scheitern sollte, sondern durch diese gefördert werden muss. Erfolgreiche Kommunikationsstrategien sollen soziale Normen etablieren, psychologische Distanzen verringern und Gewinne betonen, anstatt Verluste. Methoden wie „World-Cafés“, mobile Ausstellungen und Kartierungs-Workshops können helfen, Akzeptanz zu schaffen und die Bevölkerung aktiv einzubinden.
Erfolge und Herausforderungen
In verschiedenen Sessions wurden Best-Practice-Beispiele vorgestellt, bei denen Anwendungen erneuerbarer Energien erfolgreich in traditionell schwierigem Umfeld umgesetzt wurden. Diese Erfolgsgeschichten bieten wertvolle Erkenntnisse und Inspirationen für künftige Projekte. Die Teilnehmer erarbeiteten Maßnahmen, um solche Erfolge in weiteren Projekten zu replizieren und langfristige Akzeptanz zu schaffen.
Fazit und Ausblick
Die Konferenz endete mit der Erkenntnis, dass für eine erfolgreiche Energiewende sowohl technische als auch kommunikative Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden müssen. Der Austausch zwischen Theoretikern und Praktikern bot neue Perspektiven und konkrete Ansätze zur Verbesserung der Akzeptanz und der Umsetzung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. Dabei ist der Blick auf die gesamte Gesellschaft ebenso entscheidend wie die Berücksichtigung lokaler Besonderheiten.