Erfolgreiches H2Mare-Fachforum auf der Woche der Umwelt

Am zweiten Tag der Woche der Umwelt 2024 wurde das Zelt für das H2Mare-Fachforum: „Meer kann mehr: Grüner Wasserstoff made auf offener See“ bis auf den letzten Platz gefüllt. Zu den behandelten Themen zählten die Akzeptanzforschung und Stakeholdereinbindung, technische Voraussetzungen, die Regulatorik für die Offshore-Wasserstoffgewinnung sowie Wassermanagement und Umweltaspekte.

Das Forum bot eine Plattform für einen intensiven Austausch zwischen Experten und Publikum. Dr. Ursula Prall, Thomas Schwabe, Nardine Stybel und Florencia Saravia, allesamt Experten im Bereich des grünen Wasserstoffs, standen dem neugierigen Publikum Rede und Antwort. Moderiert wurde die Veranstaltung von Marlen Sunnyi Bohne, die die Diskussionen souverän leitete und die komplexen Themen für alle Teilnehmer zugänglich machte.

Grüner Wasserstoff: Ein Schlüssel zur Bewältigung der Klimakrise

Der Einsatz von grünem Wasserstoff wird als entscheidender Faktor angesehen, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen. Angesichts der steigenden Nachfrage und der Notwendigkeit, Emissionen zu reduzieren, wird der Import von grünem Wasserstoff in der frühen Markthochlaufphase als unvermeidbar betrachtet. Die Nutzung offshore erzeugten Wasserstoffs bietet dabei eine vielversprechende Möglichkeit, nachhaltig und effizient Energie zu gewinnen.

Ein spannender Aspekt, der im Rahmen des Forums beleuchtet wurde, ist die notwendige Integration und Umwidmung bestehender LNG-Terminals zur Unterstützung des Wasserstoffmarktes. Im TransHyDE Fachforum „Wasserstoffimporte und Zukunft der LNG-Terminals“ diskutierten Cäcilia Gätsch, Dorothea Müschenborn, Jan Hildebrand (NABU e.V.), Florian Gremme (RWE) und Elena V Timofeeva (Fraunhofer IEG) über die Herausforderungen und Chancen, die mit der Umstellung von LNG- auf Wasserstoffinfrastruktur einhergehen.

Die Rolle der LNG-Terminals: Herausforderungen und Chancen

LNG-Terminals, die ursprünglich für den Import und die Lagerung von Flüssigerdgas konzipiert wurden, könnten in Zukunft auch Wasserstoff aufnehmen. Dieser Übergang zu einer „H2-readiness“ wird jedoch als Herausforderung betrachtet. Während es begrüßenswert ist, dass die Terminals langfristig für Wasserstoff vorbereitet werden, ist der Zeitrahmen für diese Umstellung ein kritischer Punkt. Sollte ein LNG-Terminal erst im Jahr 2044 auf Wasserstoff umrüsten müssen, wäre dies für die angestrebte schnelle Markteinführung von grünem Wasserstoff zu spät.

Um den LNG-Terminals ihre zugedachte Rolle als Brücke in den Wasserstoffhochlauf erfüllen zu lassen und damit einen signifikanten Beitrag zur Energiewende zu leisten, bedarf es zusätzlicher Anreize für eine frühzeitige Umwidmung. Unter der derzeitigen Regulierungsstruktur besteht die Gefahr, dass sich ein fossiler Lock-in-Effekt verstärkt, bei dem Investitionen in fossile Infrastrukturen längerfristig festgeschrieben werden und die Umstellung auf erneuerbare Energien verzögert wird.

Fazit: Dringlichkeit und Perspektiven

Die Diskussionen im Rahmen des H2Mare-Fachforums verdeutlichten die Chancen, die mit der Offshore-Wasserstoffgewinnung verbunden sind. Für eine erfolgreiche Energiewende und den effektiven Klimaschutz müssen technische, regulatorische und gesellschaftliche Herausforderungen gemeistert werden. Insbesondere die Umstellung bestehender LNG-Infrastrukturen auf Wasserstoff erfordert zielgerichtete Anreize und eine beschleunigte Umsetzung.

Die Woche der Umwelt 2024 hat gezeigt, dass der Weg hin zu einer nachhaltigen Energiezukunft zwar steinig, aber machbar ist. Die engagierte Teilnahme und die fundierten Beiträge der Experten und Diskutanten beim H2Mare-Fachforum lassen optimistisch in die Zukunft blicken, dass grüner Wasserstoff maßgeblich zur Lösung der Klimakrise beitragen kann.

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