3. Wasserstoff Symposium im Tempowerk Hamburg

Das 3. Wasserstoffsymposium im TEMPOWERK HAMBURG bewies: Ein starkes Wasserstoffnetzwerk braucht Förderung, Forschung – und eine Stadt mit aktiven Clustern wie Hamburg. Nach der offiziellen Eröffnung erwartete die Teilnehmenden eine ausgebuchte Ausstellung, die die Vielfalt aktueller Projekte und innovativer Ansätze entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette zeigte. Die begleitenden Impulsvorträge gaben wichtige Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Branche:

Detlev Wösten, CEO der P2X-Europe GmbH & Co. KG, sprach über die Potenziale von Wasserstoff in der Mobilität und der Grundstoffindustrie. Dabei betonte er die Rolle synthetischer Kraftstoffe (e-Fuels) als notwendige Brückentechnologie auf dem Weg zur Dekarbonisierung schwer zu elektrifizierender Sektoren. Wösten unterstrich die Bedeutung von Skalierungseffekten und Investitionssicherheit, um die Wettbewerbsfähigkeit von Wasserstofflösungen zu sichern.

Das Institut für Kunststoffe & Verbundwerkstoffe der Technischen Universität Hamburg stellte die materialtechnischen Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft in den Mittelpunkt. Besonders im Fokus standen neue Werkstofflösungen für Leitungen, Speicher und Anwendungen unter extremen Bedingungen, um die Sicherheit und Langlebigkeit der Systeme zu gewährleisten. Wasserstoff stellt aufgrund seiner Permeation und Versprödungseffekte besonders hohe Anforderungen an die Materialforschung.

Björn Jotzo, Investment Manager bei Luxcara, präsentierte den „Hamburg Green Hydrogen Hub“, ein Vorzeigeprojekt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg. Ziel ist es, durch die Kombination von Windkraft und Elektrolyse grüne Moleküle für Industrie und Mobilität bereitzustellen – ein starkes Signal für den Strukturwandel in Hamburg.

In der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Wasserstoff: Ein Business Case für die Industrie?“ wurde lebhaft debattiert: Während Einigkeit über das langfristige Potenzial bestand, wurde ebenso deutlich, dass die derzeitigen Rahmenbedingungen – insbesondere hinsichtlich Regulierung, Infrastruktur und Förderinstrumenten – noch stärker auf Marktentwicklung und Wirtschaftlichkeit ausgerichtet werden müssen. Dabei wurde auch betont, dass Cluster wie in Hamburg mit ihrem Mix aus Forschungseinrichtungen, industriellen Anwendungsfeldern und engagierten Netzwerken eine entscheidende Rolle beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft spielen.

Ein großes Dankeschön gilt dem Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden sowie dem Kooperationspartner Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) für die gelungene Organisation und Unterstützung der Veranstaltung. Das Symposium hat einmal mehr gezeigt: Der Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft ist kein Selbstläufer – er braucht aktives Engagement, strategische Kooperationen und eine Plattform für den Austausch zwischen Forschung, Industrie und Politik.

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